Das Kornbrot
Mein Großvater, Hermann Schuppner, kreierte das " Kornbrot". Das war 1937,
in dieser Zeit kannte man nur Kornbrot oder Weißbrot in unserer ländlichen Gegend.
Korn war die gängige Bezeichnung für backfähiges Roggen unter Verwendung von Sauerteig.
Ein- bis zweimal im Monat backten es die Bauersfrauen und hielten es im kühlen Keller oder der kühlen Speisekammer im Vorrat.
Weissbrot war aus Weizen und wurde zu besonderen Anlässen gebacken.
Roggenbrot oder "Kornbrot" war das Brot, das lange satt machte.
Die Menschen in dieser Zeit gingen harter körperlicher Arbeit nach.
Eine Brotzeit wurde täglich mit auf die Arbeit oder zur Feldarbeit mitgenommen.
Sie musste vorhalten bis abends, dann gab es nochmal warmes Essen zuhause.
Diese Rezeptur des Kornbrotes haben wir in unsere Zeit übernommen. Wir backen es seit nun mehr als 85 Jahren und
es erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit.
Den Namen "Kornbrot" haben wir in Roggenbrot oder Bauernbrot umbenannt.
Vielen war die Bedeutung des Wortes Korn als Brotgetreide aus der früheren Zeit nicht mehr geläufig.
24 Stunden lassen wir den Teig ruhen, damit sich in dieser Zeit mehr Geschmack entfalten kann,
Blähstoffe abgebaut werden,
sowie die Stärke-Kohlenhydrate aufgespalten werden, um es besser verdauen -also daraus Energie + Nährstoffe gewinnen- zu können.
Ich freue mich sehr über weitere Geschichten von Ihnen von Früher, die ich gerne aufschreibe,
damit sie nicht wie das "Kornbrot" in Vergessenheit geraten!
Ihre Vera Koschare